20170803

STAR TRADER - Geschichten von der Sternensee I

Mit Blick auf alles in der Umgebung konnte Reynard sehen, wie die einzelnen Container eingeliefert wurden. Stück für Stück bewegten sich die letzten Teile der gigantischen Fracht in den großen Laderaum der "Letzte Chance". Das altmodische Schiff war in seinem Design zwar extrem günstig zu bekommen, aber das hieß noch lange nicht, dass man es sich deswegen leisten konnte, große Sprünge zu machen. Von unten war Lärm die frisch angeheuerten Crewmitglieder waren da. Zeit nach unten zu spazieren, und einen näheren Blick auf den Haufen Landratten zu werfen... 

Und so beginnt es.
Wie vorher erläutert wird ST in mehreren Phasen abgehandelt, wobei jede Phase eigentlich aus Regeltext und Fluff-Beschreibung es ganzen 'ingame' umfasst, bei diesem ersten Durchgang packe ich desweiteren noch kurze Erläuterungen zu den einzelnen Abschnitten hinzu.

Unsere unerfahrene Mannschaft beginnt dabei mit einem Startkapital von 356.000cr. Typischerweise wird empfohlen, dass man mit einem Schiff beginnt, das bereits abgezahlt ist, aber ich bin durchaus bereit Schulden zu machen und die Geschichte dementsprechend zu lenken. Davon ab, dass Capn Amorosé wenigstens genügend Geld für eine Monatsmiete haben sollte.
Wir starten an Tag 1
das Jahr ist 1105 der Imperialen Ära.

Wir befinden uns auf Lunion, Hauptwelt des Lunion-Subsektors, und unser erstes Reiseziel ist das Derchon-System. Nicht schön, aber notwendig für unterwegs-Reisende, da wir pro Sprung nur ein Parsec machen.
  • Anheuerung 
Dieser Punkt kommt im normalen STAR TRADER nicht vor, ist aber aufgrund der Umstände notwendig, in welchem sich unsere Geschichte bewegt. Wir heuern, trotz der Tatsache, dass unser Schiff mit 3 Personen fliegbar ist, aktuell 4 Crewmitglieder an. Diese sind

  1. Ophelia Wire, ehemals Scout, 26, Lebenssinnsuchend, Lebenslange Freundin von Errol Maitler
  2. Errol Maitler, ehemals Hafenarbeiter, 34, Leichtfingriger, Kennt Q´s dunkles Geheimnis
  3. Erma Kailly, ehemals Pilotin, 30, Verlorene Überlebende, hasst insgeheim Ophelia Wire
  4. 'Eleven', Letzter seiner Art, unerkannter Questador, Psioniker, stellt heimlich Becca nach
Wie er die schmale Treppe hinunterstieg, konnte er sie hören, das Gewitzel und die seltsamen Dialekte der Raumreisenden. Vier Personen hatten sie angeheuert, allesamt als Hilfsbesatzung, da das Schiff selbst auch so fahrbar wäre, aber niemand lange Reisen gesund überstehen würde, wenn da nicht auch noch andere wären. Obwohl Q sich explizit auch nach Nicht-Menschen umgesehen hatte, waren es am Ende doch nur Solomani und andere Vertreter ähnlicher Sophonten, welche angeheuert wurden. Reynard musste ruckartig beiseite springen, als der Gravstapler an ihm vorbei donnerte. Einer der neulinge, Mr.Maitler, grinsend oben aufsitzend, zog mit dem schweren Gerät an ihm vorbei. Den würde er im Auge behalten müssen.
  • Frachtsuche
In diesem Abschnitt gucken wir uns auf dem Markt um, was für Güter verfügbar sind, und für welchen Preis unser Broker da was für uns herausschlagen kann. Dabei wird auch Zeit verbraucht, sowie erste Kosten angehäuft, weil keine unserer Experten einen Broker-Skill hat...

Wir berechnen wie folgt. Den Fracht-Traffic, sowie den Passagier-Traffic. Erster ist 5, unser Ziel ist wenig besucht was Fracht angeht, und letzterer 10, es wollen mehr Leute von Lunion weg als nach Derchon, aber das kann uns ja egal sein.

Desweiteren ergibt sich, dass leider keine Post verfügbar ist, aber ein Händer, welche die allgemeine Menge an Sachen dabei hat. Wir ermitteln einen grundlegenden Kauf-Wert von 12, welcher den Grundpreis auf 90% festsetzt, welcher weiter modifiziert wird. 

Desweiteren sind eine ganze Menge Leute dabei, die wir mitnehmen können und wollen. 18 Low Passagiere, also Koje oder Schlafzelle, 15 Middle, also Reisezimmer, und 4 High, also Luxusreisende. Wie gut, dass der Skipper Steward 1 hat.

Zuletzt ergibt sich, dass wir, wenn wir nicht auf gut Glück kaufen wollen, wir 3 kleine und 7 große Frachladungen (Minor & Major) mitnehmen könnten, deren Größen jeweils spontan bestimmt werden. Wir machen das, das Schiff muss so voll es geht an den Zielort. 170 Tonnen Festfracht.

"Es sind doch nur 15%!?" - " Charlie, wenn du meinst, mich hier über den Tisch zu ziehen da sind  noch andere Personen, die an meiner Kohle interessiert wären." Das Holobild von Becca´s Gegenüber stöhnte schwer, vorgeblich gespielt, sie kannte das von diesen Halsabschneidern schon, und würde auch dieses Mal nicht drauf reinfallen. Aber immerhin war Charlie einer von der guten Sorte, von denjenigen, welche sie durch ihre Familienkontakte wusste, auf die sie vertrauen konnte. Er ließ noch einmal die Schultern heben, und theatralisch senken. Sie grinste. "Also gut Becca, aber nur noch dieses eine Mal!" Er gab sich geschlagen, und sie hatte ihren Broker.
  • Frachtkauf
Im vorigen Abschnitt haben wir herausgefunden, was es zum Angebot gibt, jetzt geht es daran, einzukaufen. Hierzu werden die jeweiligen DMs der Güte entsprechend dem vorher ermittelten angepasst, sowie ihre Menge erfragt, je nach Güterart kann das mal mehr, mal weniger sein.

Leider addiert unser Broker immer 5% auf den Kaufpreis, aber immerhin haben wir eine einfache Chance, alles zu kaufen, was verfügbar ist.

Wir nehmen 4 Luxus-Passagiere (High), 1 Business-Class(Middle), sowie 5 Kojenbesetzer (Low) mit. Dazu kommen 170t Festfracht, und 60t Konsumgüter (114k) und 20t Elektronikschrott (140k). Das Schiff ist damit bis unter die Decke gestapelt voll.

Er marschierte schnurstracks Richtung Geschäft, und man konnte den anderen 'Umans, welche ihm hastig auswichen, ansehen, dass er einiges an Respekt bei ihnen erzwang. Das sanfte Klingeln der Türglocke, als er sie aufriß, rief eine kleine, stämmige Verkäuferin auf den Plan, welche ihn sofort zu umgarnen versuchte. Er knurrte nur. Natürlich war es das mindeste, es war offensichtlich unter seiner Würde, als Männchen etwas mit Geld zu machen. Aber er musste ja nur dafür sorgen, dass die bestellte Ware abgeholt werden konnte. Er drückte sich an der Frau vorbei, durch die Hintertür in den Hinterhof hinein, wo er die Container sehen konnte, welche sich unter billigen Zeltplanen verborgen dort befanden, und die paar 'Umans, welche gerade dabei waren, diese, mit leichter Waffengewalt, an sich zu bringen. Heute war ein guter Tag. Sie zückten ihre Waffen. Er fletschte die Zähne.
  • Planetare Begegnungen (Random Encounter)
Theoretisch kann man, sofern man auf dem Planeten ist, oder dort etwas Zeit verbringt, einen Encounter haben, welcher dann hier aufgeführt wird. Dies kann auch zu einer längeren Begegnung werden.

Da wir von Lunion starten, ignorieren wir den Encounter dieses Mal, er ist quasi der hinter uns liegende Prolog.
  • Lagerhaus-Gebühren
Hätten wir auf dieser Welt Waren gebunkert, würden wir jetzt für diese aufkommen müssen. Das gilt dabei nur für bereits gelagertes, da frisch gekauftes noch vom Verkäufer gelagert wird.

Da wir noch nichts derartiges haben, können wir den Punkt fürs erste überspringen.
  • Alte Freunde und Kontakte
Wenn wir in einem Sternenhafen einlaufen, können wir, wie bei der planetaren Begegnung, alten Freunden, Kontakten, oder Feinden begegnen.

Da wir die Planetare Begegnung überspringen, wird auch dieser Teil übergangen.
  • Sternenhafen-Ereignis
Die Zeit, welche wir auf dem Raumhafen verbringen, sorgt dafür, dass sicherlich immer einmal etwas passieren wird, und dieses Ereignis, das sich speziell auf den Raumhafen bezieht, wird hier ermittelt.

Wir befinden uns insgesamt wochenlang auf dieser Welt, auch wenn wir aus Regelgründen nur 3 Tage zählen. Wir würfeln den w66 für den Encounter. 44. Wir bekommen das Angebot, illegale Güter vom Planeten zu schmuggeln. Wir haben keinen Platz mehr, lehnen also ab, was uns den Schmuggler als Feind einbringt. (Neuer Feind - Schmuggler auf Lunion)


Es waren noch drei Stunden bis sie ablegen würden, und der "Händler" hatte nicht locker gelassen, ein Treffen mit ihm zu arrangieren, Allein, nachts um 4h morgens, in einem abgelegenen Bereich des Raumhafens. Das sanfte Leuchten einer Funzel war das einzige Licht auf dem langen Korridor, während vor ihm eine Kanaille von Mensch aus einem Seitengang trat, an seiner Seite zwei muskulös und einschüchternd gekleidete Begleiter, beide mit mächtigen Meinungsverstärkern. Sein Gegenüber begann. "Ahh, Käptn! Eine große Freude! Mein Name ist Diego On´ di´ Tayo." Er verbeugte sich theatralisch, erhob dann zwinkernd den Blick zu Reynard. "Ich habe ein Angebot, das sie nicht ablehnen können." Reynard lächelte müde, gähnte etwas. "Nein." Diego blinzelte verwundert, schaute ungläubig Amorose an. Seine Begleiter ließen die Fingerknöchel etwas knacken. "Ich sagte...nicht ablehnen. Es geht um eine seltene Fracht, welche am Zoll vorbei" - "Ich sagte Nein." - "Ich glaube sie verstehen nicht so richtig. Huck, brich ihm ein paar Finger." Reynard grinste, während hinter ihm das sanfte Glühen einer E-Waffe aufkam. Der als Huck angesprochene Muskelberg blieb überrascht stehen, unschlüssig ob es ihm wert war, in einen Energiestrahl zu rennen. Reynard drehte sich langsam, bestimmt um, die Schuhe klackten laut auf dem Korridorboden. Hinter sich, während Becca und Q seinen Rücken deckten, konnte er Diege schäumen hören...
  • Suche nach einem Schiff (Einmalig)
An diesem Punkt würde man, sofern man nicht mit einem eigenen Schiff reist, nach einer Mitfahrgelegenheit suchen, was aber letztlich für unsere Zwecke totaler Quark ist. Der Punkt wird hier also nur der Vollständigkeit halber einmal aufgeführt, und kommt danach nie wieder vor.
  • Finale Details
Wenn Inhalte fehlen oder noch nicht finalisiert wurden, werden sie hier zusammengefasst und notiert. Das ist mehr ein allgemeiner Punkt als alles andere, er taucht daher zumeist eher nicht auf.
Die "Letzte Chance" fliegt vom Raumhafen Lunion
Die "Letzte Chance" beim Abflug vom Raumhafen Lunion

  • Schiffs-Begegnung
Das All ist groß, aber unsere REisenden legen GIGANTISCHE Strecken zurück, und dabei kann es im All auch zu seltsamen Begegnungen kommen, welche hier detailliert werden.

Wir würfeln für unseren Space/Ship-Encounter. Das Lunion-System mit seinem Klasse-A-Raumhafen ist eine Major-Route, also würfeln wir 2w6 und bekommen eine 6. Das ist ein Special-Table-Verweis. Wir würfeln erneut und bekommen mit 2w6 eine 4. Ein Notfall-System-Boot schippert an uns vorbei, vermutlich auf dem Weg zu einem Einsatz.

Becca drehte sich auf der Brücke zu ihm um. "Ich hab hier was auf dem Schirm. Kommt schnell näher, schon auf wenige Klicks ran." Reynard drehte sich vom Pilotensessel um, den Blick auf die Konsole gerichtet. "Was könnte es der Kennung nach sein?" Er blickte zu Q rüber, dessen Platz für die Waffensystem ausgerichtet war. Der Sessel jedoch war leer. Der Aslan war für den Tag auf Schicht als Kabinensteward. Eine, wie dieser beschrieb, 'entwürdigende Tätigkeit für ein Männchen', was ihn nicht davon abhielt, der Arbeit nachzugehen, wie Reynard befunden hatte - "Klein, schnell, ein Flitzer, Systemboot vermutlich, der Treibstoff-Verbrauch wäre sonst viel zu hoch. Kennung kommt rein. SRB-244598." - "Ein Systemrettungsboot." Becca legte den noch immer auf ihrem Kopf befinden Kopfhörer halb zur Seite. "Die SRB-Kineshi sagt Hallo. Sie sind auf Einsatz." Das Plingen des Radars begleitete das vorbeifliegende Schiff noch, während es an Ihnen vorbeizog.
  • Sprung-Ereignis
Während des Sprungs vergehen 168 Stunden, welche wir in der Sprungblase unterwegs sind. Diese Zeit ist, egal wie wir springen, fest, denn der Sprungantrieb funktioniert so. Was passiert also in dieser Zeit?

Wir würfeln entsprechend der Ereignis-Tabelle was auf unserem Sprung passiert, und bekommen mit unserem w66 eine 25.

Das Fluchen war bis auf die Brückenebene zu hören. Als Becca runterkam, an Errol uind Ophelia vorbei, welche gerade Pause machten, bemerkte sie den Geruc,  welcher sich hochzog. Nasses Fell. Als sie um die Ecke bog, konnte sie vor Lachen kaum an sich halten, als Q, von oben bis unten durchtränkt, aus der Passagierkabine kam, aus welcher selbst jetzt noch über den Gitterboden Wasser hinunter und heraus floß. Der Aslan wirkte grimmig, knurrig, und man konnte sehen, dass auch andere Passagiere voller Neugierde das Vorgehen beobachteten. Der Passagier hingegen, Andrew Galadier wirkte weitaus weniger glücklich, hatte seine Taschen, soweit es ging vor den Wassermassen gerettet und aus dem Raum gebracht. Er würde andersweitig untergebracht werden, das wiederum würde kosten, aber immerhin konnten sie so den weiteren Flug überstehen. Als sie sich umdrehte, erschreckte sie fast, als sie plötzlich, ohne ihn vorher gfehört zu haben, den seltsamen Glatzkopf Eleven hinter sich fand. Kein Wort. Keine Regung. Er war nur da. Ein Schauer auf ihrem Rücken.
  • Ankunft im neuen System
Sobald wir aus dem Sprung erhaus kommen, gibt es eine weitere Schiffs-Begegnungschance, und eventuelle Besonderheiten weil wir ja gerade aus der Sprungblase kommen. Was hat sich verändert. Wo sind wir, etc.

Unser Zielsystem hat einen Klasse-C-Raumhafen, also sind wir noch auf einer Major-Route. Wir würfeln 2w6, was eine 4 ergibt. Das heißt auf unserer Tabelle, dass nix passiert. Wir begegnen niemandem, als wir aus dem Sprungraum kommen. Verdächtige Ruhe auf der Main-Line der Spinward Marches...

Die traditionelle Abdunklung der Bord-Gerätschaften fand statt. "Fünf." Im Hintergrund standen Becca, Q und die restliche Crew, während Reynards Stimme als einzige über den Flur trug. Sprungaustritt. "Vier." Der Moment, wenn die Sprungblase platzen und sie in das normale All zurückverfrachtete. "Drei." Ein Augenblick höchster Anspannung, denn Dutzend Dinge konnten hierbei schief gehen. "Zwei." Und sei es nur ein plötzlicher Kontakt auf der Einsprungroute, immerhin war das hier die Spinward-Main. "Eins." Beccas Hand fand sich unvermittelt in Q´s Fell wieder. Der Aslan ließ sich nichts anmerken. "Eintritt." Das Schiff ratterte, als für einen Augenblick, ein Augenzwinkern nur, durch die Sichtkanzel hindurch ein Farbenmirakel, ein Kaleidoskop von möglichen und unmöglichen Dingen zu erblicken war, ehe Schwärze alles überzog. Irgendwo krachte etwas. Mit einem schweren Ruck waren sie wieder in der Wirklichkeit angekommen. Q´s Blick flitzte zu den Sensoren. Kein Blip. "Keine Kontakte in Reichweite." knurrte er. Reynard runzelte die Stirn, ließ die Instrumente erneut abtasten. Immer noch nichts. Becca seufzte. "Ein ruhiger Tag auf der Main? Die Ruhe vor dem Sturm."

Reynard setzte Kurs auf Derchon...

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